Episodes

Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Friedemann Schulz von Thun wird auch der Kommunikationspapst genannt. Seine Bücherreihe „miteinander reden“ und das Kommunikationsquadrat sind Klassiker und über den Fachbereich Psychologie hinaus bekannt. Ich frage mich: Was hat sich an unserem Kommunikationsverhalten eigentlich verändert seit den letzten 30 Jahren? Ich freue mich sehr, als Friedemann Schulz von Thun mir zusagt: Einen Interviewtermin bei einer solchen Koryphäe zu bekommen! Kurz davor bin ich dann doch etwas aufgeregt: Jemand, der so gut Bescheid weiß, wie Kommunikation funktioniert, wird der mich gleich analysieren? Dazu bin ich auch etwas müde. Wir haben uns bei ihm zuhause verabredet. Am Esstisch im Wohnzimmer. Und es ist herrlich unkompliziert, entspannt und ehrlich. Auf Augenhöhe. Eigentlich sieht sich Schulz von Thun selbst auch als jemand, der ausprobiert. Machen kann man Kommunikation nicht, sagt er: Sie ist auch immer Gnade und ein Geschenk.

Monday Jul 29, 2024
”Kampf für die Menschenrechte” – Markus Beeko spricht mit Susanne Richter
Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Iran, Russland, Jemen, Sudan: Die Liste der Länder, in denen Menschenrechte systematisch verletzt werden, ist noch viel länger. Markus Beeko ist Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. Er sagt: Für das Einhalten der Menschenrechte sind wir alle verantwortlich. Wir müssen unseren Regierungen über die Schulter gucken und aktiv werden, wenn gegen sie verstoßen wird. Das passiert nicht nur irgendwo in der Welt, auch bei uns ist das Einhalten der Menschenrechte nicht selbstverständlich, sagt er. Zwar haben wir eine Demokratie, aber auch bei uns muss immer wieder kritisch beleuchtet werden, ob Werte wie z.B. Gleichberechtigung aller Geschlechter wirklich eingehalten werden.
Ich freue mich, dass sich Markus Beeko so viel Zeit für unser Gespräch nimmt. Die Situation im Iran, die furchtbare Hinrichtungswelle beschäftigt mich sehr. Und das ist ja nur ein Krisenherd in der Welt, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Was können wir bloß dagegen tun? Mich macht das in regelmäßigen Abständen richtig fertig. Wie hält ein Mann wie Markus Beeko das aus? Was ist seine Hoffnung? Und an was glaubt er? Nach unserem Gespräch bin sehr dankbar. Dankbar, dass es NGOs gibt, die so hartnäckig ihre Arbeit machen. Trotz aller Widerstände von außen. Amnesty international hat als Symbol eine Kerze von Stacheldraht umwickelt. Das Licht soll da leuchten, wo es dringend gebraucht wird. Das ist Mutmacher und Anspruch zusammen.

Monday Jul 29, 2024
”Was hilft gegen Gottdemenz” – Tamar Noort spricht mit Susanne Richter
Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Elke hat Gottdemenz. Damit beginnt der Roman "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" von Tamar Noort. Alles, was Elke bis dahin über Gott wusste, oder meinte zu wissen, ist verschwunden. So macht sich die Theologin Elke auf einen inneren Weg, ihren eigenen Glauben zu entdecken und dabei auch reichlich mit Gott zu kämpfen. In "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" geht es um die großen Fragen nach Leben und Tod, nach Liebe und dem, was wir selbst glauben können. Ein Entwicklungsroman, sagt Tamar Noort.
Ich bin verabredet mit ihr und sehr gespannt! Den Roman habe ich richtig gerne gelesen. Ich mag die Protagonistin, die so herrlich ehrlich, so unverblümt mit Gott schimpfen kann. Tamar Noort ist mir auch gleich sympathisch. Herrlich unkompliziert ist sie. Das Interview nimmt sie im Auto auf. Da ist es ruhiger als in ihrer Wohnung, findet sie. Was mir gefällt: Tamar Noort ist keine Bescheidwisserin. Im Gespräch lässt sie sich wirklich ein auf die Fragen. Manchmal ist es ein Ringen, um das, was sie selbst stimmig findet. Denn natürlich hat die Geschichte auch etwas mit ihr zu tun. Mit ihrer Glaubensgeschichte.

Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Wenn man an Paulina Fröhlich denkt, dann gleich auch an das Projekt „Weniger fünf“. Das hat sie mitgegründet und war auch lange Jahre dessen Pressesprecherin. Die Zielsetzung von dem Projekt: Radikale Höflichkeit gegen Rechts. Mit Diskussionsschulungen die Bürger fit machen gegen populistische Sprüche im Alltag. Verhindern, dass die AfD in den Bundestag kommt.
Die AfD ist in den Bundestag gekommen. Gescheitert ist das Projekt trotzdem nicht, sagt Paulina Fröhlich. Inzwischen verantwortet sie den Schwerpunkt „Resiliente Demokratie“ des Progressiven Zentrums. Das Progressive Zentrum ist ein sogenannter Thinktank. Eine Art Gedankenfabrik. Dort wird politisch vor- und weitergedacht. Parteilich unabhängig der Politik zugearbeitet. Dort leitet sie u.a. innovative Dialogformate mit BürgerInnen, wie „Europa hört – eine Dialogreise“, und Projekte zum souveränen Umgang mit demokratiefeindlichem Populismus im öffentlichen Raum.
Was Progressivität jetzt für sie? Wohin sind wir gesellschaftlich unterwegs? Was macht ihr Hoffnung? Und welche Rolle spielt ihr Glaube dabei?

Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Kann man Spiritualität machen? Erzeugen? Und wo finde ich denn in der Fotografie Spiritualität? Beim Fotografe, im Foto oder bei Betrachten des Fotos? Matthias Scharf erzählt über seine spirituellen Momente als Fotograf, mag nicht so recht über Standardfehler beim Fotografieren sprechen und sagt, was er von Smartphone Knipsern wie mir hält. Er hat einen Kurs „Spiritualität und Fotografie“ gegeben. Also: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Monday Jul 29, 2024
”Gefühl für Gerechtigkeit” – Ulla Schmidt spricht mit Susanne Richter
Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
"Ich habe ein gutes Gefühl für Gerechtigkeit", sagt Ulla Schmidt. Die SPD-Politikerin war früher Bundesgesundheitsministerin. Und sie ist Bundesvorsitzende der Lebenshilfe.
Die Lebenshilfe ist ein Verein, der sich einsetzt für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit Inklusionsbedarf.
Ein Thema, das Ulla Schmidt sehr am Herzen liegt. Sie ist von Haus aus Sozialpädagogik und wie es ist, wenn man sozial ausgegrenzt wird, das hat sie in ihrer Jugend selbst erlebt.
In dem Podcast „Gott und die Welt“ spricht Ulla Schmidt mit Radiopastorin Susanne Richter über Behinderungen in unserem System, über gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Frage, was Kirche tun kann, damit wir uns gut aufgehoben fühlen können.

Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
Gutes tun tut bis hinein in die Gene gut, sagt Neurowissenschaftler Joachim Bauer. Irgendwie ahnt man es doch, dass es besser für einen ist, möglichst gut zu handeln und auch an andere zu denken als egoistisch zu leben. Ich jedenfalls fühle mich am Abend besser, wenn ich mich zum Beispiel ehrenamtlich engagiert habe. Aber wenn ich als Theologe so etwas sage, könnte man ja auch Betriebsblindheit vermuten. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, von „Social Genomics“ zu erfahren. Da wird erforscht, wie unser soziales Leben sich auf die Gesundheit, die Psyche und sogar auf die Gene auswirkt. Das habe ich in dem Buch „Das empathische Gen“ von Joachim Bauer gelesen. Der ist doppelt habilitierter Professor, Arzt und Neurowissenschaftler.

Monday Jul 29, 2024
”Wie ist Jesus weiß geworden” – Sarah Vecera im Gespräch mit Susanne Richter
Monday Jul 29, 2024
Monday Jul 29, 2024
„Woher kommst Du? Diese Frage hat für eine Person of Color oft einen unangenehmen Beigeschmack.“ Sagt Sarah Vecera. „Den Beigeschmack von: Du bist nicht von hier und gehörst nicht dazu.“ Sarah Vecera ist Theologin, Aktivistin gegen rechts und Buchautorin: „Wie ist Jesus weiß geworden. Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus.“
„Viele rassistische Bemerkungen bei uns sind wirklich gut gemeint,“ sagt sie. Sarah Vecera weiß wovon sie spricht. Sie selbst ist Person of Color und möchte eine neue Gesprächskultur entwickeln. Mehr Aufmerksamkeit für versteckten Rassismus. Gerade die Kirche kann da ein Zeichen setzen.
Vor dem Interview mit Sarah Vecera bin ich etwas aufgeregt. Hoffentlich trete ich nicht irgendwo in ein Fettnäpfchen. „Ich habe Angst, dass ich mich im Interview mit einer falschen Bemerkung nachher auch irgendwie als Rassistin offenbare. Woher kommst Du? Das hätte ich Sie auch fragen können.“
Sarah Vecera macht mir Mut: Es geht nicht darum, dass wir uns gegenseitig verurteilen. Ich möchte nur Mut machen, dass wir einen Blick bekommen dafür, wie Aussagen ankommen.
Mein Interview mit Sarah Vecera, über Heimat, Glauben und die Frage, wie wir verhindern können, dass sich Menschen ausgeschlossen fühlen.