Episodes
Tuesday Dec 17, 2024
Ganz unten im System – die Ausbeutung von Arbeitsmigranten in Deutschland.
Tuesday Dec 17, 2024
Tuesday Dec 17, 2024
Sie schlachten Tiere und zerlegen das Fleisch, das wir essen. Sie sitzen im LKW neben uns auf der Autobahn. Sie reinigen die Geschäfte, in denen wir einkaufen. Ohne Frauen und Männer zum Beispiel aus Rumänien würde unser Leben kaum funktionieren. Aber wie leben sie hier in Deutschland? Oft nicht gut, sagt Sascha Lübbe. Man dürfe schon auch von Ausbeutung reden. In seinem Buch „Ganz unten im System. Wie uns Arbeitsmigrant*innen den Wohlstand sichern“ beschreibt er eben das System und sucht nach Lösungen, aber vor allem erzählt er viele Geschichten von Menschen, die für die Arbeit nach Deutschland gekommen sind.
Wednesday Dec 04, 2024
Arbeit ist nicht immer nur toll. Sie sollte aber Sinn machen.
Wednesday Dec 04, 2024
Wednesday Dec 04, 2024
Wie können wir gut arbeiten? Was brauchen wir, damit Arbeit sinnvoll, erfolgreich und bestenfalls auch erfüllend sein kann. Um solche Fragen kümmert sich der kirchliche Dienst in der Arbeitswelt.
Renate Fallbrüg ist Leiterin des KDA in der Nordkirche. Warum kümmert sich eigentlich die Kirche um das Thema Arbeit? Hat unser Glaube Einfluss auf das Arbeitsleben? Wie arbeitet der KDA eigentlich?
Ich habe einen großen Haufen Fragen für das Gespräch mit Renate Fallrüg zusammengesammelt. Besonders interessiert mich, was es braucht, damit Arbeit Spaß macht. Ich treffe öfter mal Leute, die am Mittwoch schon das Wochenende herbeisehnen. Liegt das in der Natur der Sache? Oder könnte es nicht vielleicht auch anders gehen? Bringt ihr Arbeit Spaß?
Renate Fallbrüg hat eine tolle Ausstrahlung. Warmherzig, und erfrischend humorvoll. Dabei ist sie angenehm bodenständig und dicht dran an dem, wie Arbeitsleben für viele funktioniert. Es ist wichtig, dass Kirche sich da nicht raushält, sagt sie. Denn Arbeit prägt die Menschen. Und sie fügt hinzu: „Da, wo Menschen unmittelbar betroffen sind, ist Gott nicht weit.“
Tuesday Nov 19, 2024
Tuesday Nov 19, 2024
Ich bin in die Falle getappt. Sabrina Görlitz ist Sterbebegleiterin. In ihrem Buch „Letzte Gefühle“ schreibt sie über den Tod ihres Vaters. Das wird doch wohl die Beschreibung eines sanften, gut begleitenden, irgendwie schönen Todes sein? Ganz und gar nicht. Es war ein harter, schmerzhafter Tod. Sabrina Görlitz hat kein typisches Trostbuch geschrieben. Sie will anregen, ehrlich über den Tod zu reden. Eben. Über den Tod und das Sterben zu reden! Tröstlich ist es dann doch, dass jede Lebensgeschichte es wert ist, erzählt zu werden. Auch darüber schreibt sie und auch über eine leise Hoffnung – über den Tod hinaus.
Tuesday Nov 05, 2024
Tuesday Nov 05, 2024
Theresa Brückner ist die erste Pastorin für die Kirche im digitalen Raum. In diesem Rahmen macht sie auch Gottesdienste und spricht über Glaubensthemen.
Und sie ist „Sinnfluencerin“, eine Influencerin in Glaubensdingen. Als „Theresaliebt“ ist sie auf Socialmedia unterwegs und erzählt über ihren Glauben im Alltag.
Im Gegensatz zu vielen Gemeinden, die um ihre Mitgliedszahlen kämpfen, hat Theresa großen Zulauf. Zu ihr kommen auch die Leute, die man sonst eher wenig in der Kirche trifft. Vor allem jüngere Frauen und Menschen mittleren Alters folgen Theresa Brückner. Woran liegt das?
Was auffällt: Theresa redet ehrlich von ihrem Alltag, „normal“ wie eine Freundin, sie predigt nicht, kein „Kirchensprech“. Ihre Botschaften kommen aus dem Alltag in den Alltag. Kleine positive Botschaften, Glaubensnachrichten nach Hause. Nicht um 10h am Sonntag, sondern zwischendrin, wenn man es möchte. Wie Kirche sich auf die verändere Lebenswelt der Menschen einstellen kann, dazu gibt Theresa Brückner auch interessante Impulse in ihrem Buch „Loslassen, durchatmen, ausprobieren:
"Die Zukunft der Kirche beginnt nicht nur im Kopf". Ein ehrliches Buch, das zeigt, wo wir ansetzen können, um Kirche zu erneuern. Theresa Brückner macht das schon. Hört mal rein!
Tuesday Oct 22, 2024
Edith Löhle im Gespräch mit Klaus Böllert über ihren Roman "Bible bad ass".
Tuesday Oct 22, 2024
Tuesday Oct 22, 2024
Es steckt viel Wut in Edith Löhle – und viel Fröhlichkeit. Frauengeschichten sind ihre Sache: Edith Löhle hat schon über saudi-arabische Frauenrechtlerinnen geschrieben, über Altenpflegerinnen, einer Frau, die Sklavin des IS war, über ihre Freundschaft zu einer 40 Jahre älteren Frau und den Frauen, die schon vor 100 Jahren gegen die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie demonstriert haben. „Bible bad ass“ heißt ihr erster Roman. Ein Titel, den man nicht wörtlich übersetzen kann.
Tuesday Oct 08, 2024
Ludger Iske, Musiker, Arzt mit Praxis in Eutin und ordinierter Buddhist.
Tuesday Oct 08, 2024
Tuesday Oct 08, 2024
Ludger Iske ist Musiker, Singer und Songwriter. Er ist Arzt mit einer Praxis im Schleswig-Holsteinischen Eutin. Und: Er ist ordinierter Buddhist.
Ich lerne Ludger Iske kennen, als er bei einem Rundfunkgottesdienst mit seinem Freund und Bandkollegen Pastor Henning Ernst nicht nur den Gottesdienst musikalisch gestaltet, sondern auch die Predigt hält. Berührungsschwierigkeiten in Weltanschauungsfragen hat Ludger Iske also nicht. Nach dem Gottesdienst erfahre ich, dass er seit einiger Zeit sogenannte „Wartezimmerkonzerte“ veranstalte: Mal mit Band, mal solo geht Ludger Iske mit Einladung in Arztpraxen und macht Musik. Denn Musik kann eine Rolle spielen bei dem Weg zur Heilung.
Ich verabrede mich mit Ludger Iske zu einem Treffen in seiner Praxis. Seine Räume sind einladend. Statt sterilem Weiß gib es hier viele interessante Gegenstände zu entdecken. Steine, kleine Erinnerungsstücke, die alle eine Bedeutung haben. Über sie kommt man schnell ins Gespräch. Und mein Interviewpartner kann wunderbar erzählen und auch zuhören. Mich interessiert natürlich, welche Beziehung Medizin und Musik miteinander haben können. Inwieweit Medizin heilen kann. Woher er die Kraft für seine Arbeit nimmt. Spannend ist, inwieweit sich der Buddhismus und das Christentum in Fragen auch unterscheiden.
Und wo sie ähnlich sind.
Wednesday Sep 25, 2024
Wednesday Sep 25, 2024
Ausgerechnet bei einem Interview zum Thema Nichts-Tun. Ich habe den Termin vergessen und zwinge Yvonne Robel so, 30 Minuten auf mich zu warten. Sie begrüßt mich trotzdem freundlich fröhlich. Und eine Frage ist schnell geklärt: Ja, sie kennt inzwischen jeden Kalauer, den man machen kann, wenn ein Mensch so viel Arbeit aufwendet, um ein Buch über die Wahrnehmungsgeschichte des Nichts-Tuns zu schreiben.
Tuesday Sep 10, 2024
Frank Karpa, Pilgerpastor der Nordkirche im Gespräch mit Susanne Richter
Tuesday Sep 10, 2024
Tuesday Sep 10, 2024
Frank Karpa ist neuer Pilgerpastor der Nordkirche. Er begleitet Pilger, plant Touren und Treffen für Interessierte und bietet Gottesdienste in der Haupt- und Pilgerkirche St. Jacobi in Hamburg an. Oft ist er auch selbst unterwegs. Seit Hape Kerkeling vor zwanzig Jahren sein Buch „Ich bin dann mal weg“ geschrieben hat, gibt es einen richtigen Pilgerboom. Nicht nur auf den großen Pilgertouren nach Santiago de Compostela sind immer mehr Leute unterwegs. Die Strecken durch Skandinavien sind auch beliebt. Ebenso die kleinen Touren durch Norddeutschland. „Ich glaube nicht, dass man diese Entwicklung noch auf den Kerkeling-Effekt zurückführen kann“, sagt Frank Karpa. Er glaubt, dass Glauben auf so eine leibliche Weise ansteckend wirkt. „Wenn Menschen so strahlend von ihrem Weg zurückkommen, dann macht das neugierig“. Wandern mögen viele Menschen und Pilgern hat noch den spirituellen Charakter. Man kann einfach dazukommen. Egal, welche religiöse Prägung man hat. Pilgern ist sehr niedrigschwellig und interreligiös. Oft kommen Menschen, wenn sie sich in Orientierungsphasen ihres Lebens befinden. „Der Weg macht dabei wirklich etwas mit uns“, sagt Frank Karpa. „Dabei lernen wir auch durchzuhalten. Dass es hart ist und man sich verläuft. Aber irgendwann kommt man an.“